von Pirmasens  (Zusammengestellt von Vera Ulrich)

1. Siedlung und Dorf Pirmasens etwa 850 - 1763

Um 850

Die ältere „Vitae Pirminii“ (Lebensbeschreibung des St. Pirmin) nennt erstmals eine Siedlung „Pirminishusna“ der Klosterabtei Hornbach. Sie liegt im Bliesgau des fränkischen Reiches.

1185

Simon und Heinrich von Saarbrücken teilen ihr Herrschaftsgebiet, zu dem auch der Bliesgau gehört. Pirmasens liegt in der neu entstandenen Grafschaft Zweibrücken.

1198

Graf Heinrich von Zweibrücken baut die Burg Lemberg. Pirmasens wird Hauptort des niederen Teiles im Amt Lemberg.

1202

St. Juliana in Pirmasens ist Pfarrkirche des Bistums Metz.

1333

Die Grafen von Zweibrücken teilen ihre Herrschaft; Pirmasens fällt an die neue Grafschaft Zweibrücken-Bitsch.

1570

Nach dem Tod des letzten Grafen Jakob von Zweibrücken-Bitsch fällt die Grafschaft an dessen Schwiegersohn Philipp V. von Hanau-Lichtenberg.

1572

Einführung der Reformation. Danach 32-jährige Besetzung des Amtes Lemberg durch den Herzog von Lothringen.

1606

Lothringen gibt Reichsamt Lemberg zurück; Hanau-Lichtenberg verzichtet dafür auf Bitsch.

1618-1648

Im Dreißigjährigen Krieg sagt das Amtsinventar Lemberg: „Die meisten Dörfer verödet …, ein großer Teil der Bevölkerung vor Hunger gestorben — großer Schaden an Gebäuden.“

1697

Pirmasens wird Sitz der Amtsverwaltung nach Zerstörung Lembergs im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689.

1720-1725

Der letzte Graf von Hanau-Lichtenberg, Reinhard III., baut in Pirmasens ein Jagdschloss (nach 1805 abgebrochen).

1736

Nach dessen Tod fällt Hanau-Lichtenberg an den Erbprinzen und späteren (1768) Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt, dessen Vater die Erbtochter von Hanau-Lichtenberg geheiratet hatte.

1757

Ludwig IX. nimmt ständigen Aufenthalt in Pirmasens, wo er schon 1741 eine Garnison eingerichtet hatte. Er baut Pirmasens allmählich zur Residenz- und Garnisonsstadt aus.

 2. Die Stadt Pirmasens ab 1763

1763

Pirmasens wird als Stadt anerkannt und erhält eine Stadtmauer mit 2 Toren (1806 abgebrochen).

1769

Die Stadt erhält bestimmte Privilegien; es wird ein Stadtschultheiß und ein Stadtrat eingesetzt.

1770

Das große Exerzierhaus wird gegenüber dem Schloss errichtet (1806 abgebrochen).

1771

Die Stadt baut ein Rathaus.

1790

Tod Ludwigs IX., Ende der fürstlichen Residenz. Pirmasens zählt 9 000 Einwohner, die zum großen Teil eine neue Existenz suchen müssen.

1793

Französische Revolutionssoldaten dringen ein und errichten einen Freiheitsbaum im Schlosshof.

1793

14.09.: In der Schlacht bei Pirmasens schlägt Herzog Karl Wilhelm von Braunschweig die Franzosen, die jedoch am 25.11.1793 Pirmasens wieder besetzen und brandschatzen.

1797

Pirmasens wird Kantonshauptstadt im Departement Donnersberg.

1801

Im Frieden von Lunéville wird das linke Rheinufer französisch; die Stadt hat noch 3.921 Einwohner.

1802

25.05.: Ein berühmter Sohn der Stadt - der Maler Heinrich Bürkel - kommt in Pirmasens zur Welt

1816

Die Pfalz (Rheinkreis) – und damit auch Pirmasens – fällt an Bayern.

1817

Das Landkommissariat Pirmasens (später Bezirksamt) wird eingerichtet.

1829

Pirmasens liegt an der Postlinie Zweibrücken–Pirmasens–Annweiler–Landau.

1830

Die erste Ausgabe der „Pirmasenser Zeitung“ erscheint.

1832

Hambacher Fest; Freiheitsbaum auch in Pirmasens.

1838

Gründung der ersten Pirmasenser Schuhfabrik Peter Kaiser.

1848

Bürgerwehr; revolutionäre Stadtverwaltung wird eingerichtet.

1863

25.08.: Die Stadt begeht erste Jahrhundertfeier unter Bürgermeister Gustav Diehl; sie hat 7097 Einwohner.

1875

25.11.: Anschluss an Eisenbahnstrecke Pirmasens–Zweibrücken–Landau.

1882

Eduard Rheinberger gründet seine Schuhfabrik, welche später zu den größten und bekanntesten von ganz Deutschland zählte.

1886

22.02.: Ein weiterer berühmter Sohn von Pirmasens - der Schriftsteller Hugo Ball - erblickt das Licht der Welt.

1896

Oberhaupt der - nunmehr - deutschen Schuhmetropole Pirmasens ist der Schuhfabrikant Louis König. Die Einwohnerzahl beträgt 30194.

1900

02.07.: Die Pirminiuskirche wird eingeweiht.

1901

Es zeichnet sich ein Krisenjahr in der Schuhindustrie ab; die Folge davon: Konkurse, Lohnkürzungen, Unruhe in der Arbeiterschaft.

1902

- Zunehmende Forderungen von Arbeitern über bessere Arbeitsbedingungen.
- Das protestantische Waisenhaus in der Landauer Straße brennt ab.

1903

- Weiterhin Lohnkürzungen, Akkordarbeit, Kündigungen; gewerkschaftliche Organisationen erstarken; es kommt zu Streiks und Aussperrungen.
- 10.06.1903: Gründung des Fußballklubs Pirmasens (FKP; "die Klub")

1904

01.07.: Eröffnung der Eisenbahnstrecke  Biebermühle–Waldfischbach

1905

- Otto Strobel wird Bürgermeister der Stadt Pirmasens.
- 28.07.1905: Einweihung der elektrischen Straßenbahn.
- 11.09.1905: Das neue Horebschulhaus wird eingeweiht.

1906

- Die heute noch prächtigen Häuser am Dreieck Bahnhof-, Gärtner- und Schützenstraße werden gebaut.
- Die Schuhfabrik Rheinberger zieht in das neue Gebäude in der Schachenstraße um.

1907

- Die „höhere Mädchenschule“ wird in der Alleestraße erbaut (heute Realschule).
- Bau eines Elektrizitätswerkes auf der Biebermühle

1908

- Die Parkbrauerei schafft den ersten LKW an.
- Erneute Krise in der Schuhindustrie.

1909

Emil Neuffer gründet eine neue Schuhfabrik.

1910

Erste größere Streiks von Pirmasenser Schuhfabrikarbeitern

1911

- Neuanlage des Waldfriedhofes;
- Bahnlinie Biebermühle–Kaiserslautern.

1912

Das Bismarckdenkmal auf dem Exerzierplatz wird eingeweiht.

1913

Das Walhalla-Theater, das erste Kino der Stadt, öffnet seine Tore.

1914

Beginn des ersten Weltkrieges

1915

Pirmasens wird wieder Garnisonsstadt.

1916

Erste Luftangriffe auf Pirmasens

1917

- Kirchenglocken werden zum Einschmelzen geholt.
- Erneuter Luftangriff am 30.10.1917

1918

- 11.11.1918: Nach dem Waffenstillstandsabkommen wird ein Arbeiter- und Soldatenrat in Pirmasens gebildet.
- 18.11.1918: Ausgabe von Notgeld durch die Stadt Pirmasens;
- 01.12.1918: Einmarsch französischer Kolonialtrupps

1919

- Nach dem Versailler Vertrag: Notstandsarbeiten , z.B. Anlage der Strobelallee;
- Pirmasens wird kreisfreie Stadt

1920

Erste Versuche, ein Heimatmuseum im Hotel Schwan zu gründen.

1923

- Franz. Truppen besetzen das Ruhrgebiet, die Rheinübergänge werden gesperrt.
- Ab Februar 1923: Bürgermeister Strobel wird verhaftet; Unruhen und Belagerungszustand in Pirmasens; Eisenbahn- und Postverkehr werden stillgelegt; es kommt zu Ausschreitungen und Plünderungen.
- 29.11.1923: Pirmasens wird von Separatisten besetzt.
- 30.11.1923: Der Stadtrat lehnt sich gegen diese Knechtherrschaft auf.

1924

- Anfang Februar gibt es vier Regierungen: Stadtrat, französische Kommandantur, Separatisten u. Rotgardisten.
- 12.02.1924: Die aufgebrachte Pirmasenser Bevölkerung stürmt das Bezirksamt und zündet es an. Mit einem Blutbad endet die 76-tägige Herrschaft der Separatisten.

1927

- Der Grundstein für die Kirche St. Anton gelegt.
- Der Alte Friedhof wird geschlossen.
- Die staatliche Schuhfachschule nimmt den Unterricht auf.

1928

Bau und Einweihung der Streckbrücke - eine der größten in Deutschland bis dato - und der Zeppelinbrücke.

1934

- Otto Strobel muss nach der NS-Machtübernahme seinen Stuhl als Oberbürgermeister räumen.
- Das Stadtbad öffnet seine Tore.

1937

Pirmasens wird wieder Garnison.

1939

01.09.: Generalräumung der Stadt zu Beginn des Zweiten Weltkrieges.

1940

30.07.: Rückkehr der Einwohner.

1944

09.08.: Großer Luftangriff auf die Innenstadt durch alliierte Bomber.

1945

- 15.03.: Weiterer Großangriff mit 350 Toten und fast völliger Zerstörung der Stadt.
- 22.03.: Pirmasens wird von den Amerikanern besetzt.
- 10.07.: Pirmasens wird von den Franzosen besetzt

1946

- Die Pfalz kommt zum Staatsgebiet von Rheinland-Pfalz.
- 15.09.: Wahl des ersten Stadtrats der Nachkriegszeit. Jakob Schunk wird Oberbürgermeister.

1949

- Die erste Ausstellung „Pirmasens stellt aus“ findet statt mit beachtlichen 30.000 Besuchern.
- Verleger Werner Baisch druckt zum ersten Mal nach dem Krieg die „Pirmasenser Zeitung“.

1952

Die Festhalle wird eingeweiht.

1954

05.04.: Der Pirmasenser Erfolgsschriftsteller Roland Betsch stirbt in Ettlingen.

1955

- Erste „Internationale Messe für Schuhfabrikation“ IMS.
- Pirmasens hat ca. 50.000 Einwohner.

1956

20.10.: Eingemeindung des Vorortes Ruhbank.

1958

Der FKP ist Südwestmeister und spielt um die Deutsche Meisterschaft mit.

1963

12.-14.07.: Zweihundertjahrfeier der Stadterhebung durch den Landgrafen von Hessen- Darmstadt.

1965

- Die erste „Verbrauchermesse für Handel, Gewerbe und Handwerk“  (hageha) findet statt.
- Gründung der Städtepartnerschaft mit Poissy.

1967

Karl Rheinwalt wird Oberbürgermeister der Stadt.

1970

Erste „Pirmasenser Lederwoche“ (plw)

1973

Die Wasgauhalle wird fertiggestellt.

1978

Erste „Pirmasenser Schuhmusterung" (psm)

1979

Geplante Autobahn A8 gescheitert.

1983

Einweihung des neuen Krankenhauses.

1984

01.06.: Einweihung der neuen Fußgängerzone.

1988

Einweihung des neu erbauen Hallen- und Freibades PLUB.

1992

Die alte Schuhfabrik Neuffer wird zu einem modernen Verwaltungsgebäude umgestaltet.

1993

Oberbürgermeister Karl Rheinwalt stirbt; Robert Schelp wird sein Nachfolger.

1995

- Die Entführung eines Babys aus dem städt.Krankenhaus erregt Aufsehen.
- 24.07.: Ein Hagelsturm richtet viele Schäden an.
- 16.09.: Der neu gestaltete Exerzierplatz wird mit einem Fest eingeweiht.

1996

- Die Biotonne wird eingeführt.
- 03.05.: Die Scherenschnittkünstlerin Elisabeth Emmler wird 75 Jahre alt und erhält die Stadtehrenplakette in Bronze.
- Oktober 1996: Der Rheinberger Komplex steht nun leer.

1997

- Abzug der Amerikaner von der Husterhöhe.
- Juni 1996: Pirmasens richtet den Rheinland-Pfalz-Tag aus.
- Das Westwallmuseum öffnet seine Tore.
- Die MVA feiert im September Richtfest.
- Die Fachhochschule zieht auf die Husterhöhe.

1998

- 01.08.: Radio Rockland geht auf Sendung. 
- 27.11.: Die Bahnbrücke wird im November fertiggestellt.

1999

- Januar: Amtseinführung von OB Josef Krekeler.
- 11.08.: Die Sonnenfinsternis lockt viele in die Pfalz.
- 06.11.: Einweihung des Neubaus der Central Garage.
- Ausstellung von Bürkel-Skizzen in der Wasgauhalle.

2000

- 02.03.: Die neue Feuerwache wird eingeweiht.
- 07.12.: Die Zeppelinbrücke wird gesprengt.

2001

- 19.04. - 22.04.: Kultursommer-Eröffnung
- 24.09.: Der Strecktalpark wird eröffnet.
- 05.10.: Die Hauptpost zieht in das ehemalige Kaufhaus Moster.

2002

Die große Bürkel Ausstellung findet in der „Alten Post“ statt.

2003

Dr. Bernhard Matheis tritt die Nachfolge von Joseph Krekeler als Oberbürgermeister an.

2005

Im Mai wird das umgebaute Freibad eröffnet.

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